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Grüne Plakette anbringen: Tipps & Infos zu Umweltplaketten

11. November 2025

Grüne Plakette anbringen – alles Wichtige zu Umweltplaketten, Strafen & E-Autos

Innenraum eines Autos mit Lenkrad und Armaturenbrett Foto von Liubomyr Vovchak auf Unsplash

Umweltplaketten sind längst Alltag im Straßenverkehr – vor allem in Städten mit Umweltzonen. Trotzdem gibt es immer wieder Unsicherheiten: Wo genau muss die grüne Plakette angebracht werden, damit sie gültig ist? Was passiert, wenn man ohne Umweltplakette unterwegs ist, obwohl man eigentlich ein berechtigtes Fahrzeug fährt? Und gelten die Regeln überhaupt für Elektroautos, die keine Emissionen verursachen?

Warum braucht man eine Umweltplakette?

In vielen deutschen Städten sind sogenannte Umweltzonen eingerichtet. Hintergrund ist die hohe Belastung der Luft mit Feinstaub und Stickoxiden, die vor allem aus dem Straßenverkehr stammen. Fahrzeuge sind hier ein entscheidender Faktor – ältere Diesel und Benziner ohne moderne Abgasreinigungssysteme stoßen besonders viele Schadstoffe aus.

Um den Verkehr in belasteten Gebieten umweltfreundlicher zu gestalten, wurde das Plakettensystem nach Schadstoffgruppen eingeführt. Es ermöglicht eine klare visuelle Kontrolle, welche Fahrzeuge in bestimmten Zonen fahren dürfen.


So tragen Umweltplaketten direkt dazu bei, Gesundheit und Umwelt zu schützen, da sie:

  • den Einsatz sauberer Fahrzeuge fördern,
  • den Feinstaub-Ausstoß in Städten reduzieren,
  • und langfristig die Luftqualität messbar verbessern.

In Deutschland gibt es drei Plakettenfarben, die auf die Schadstoffgruppe eines Fahrzeugs hinweisen. Die Zuordnung erfolgt anhand der Emissionsschlüsselnummer im Fahrzeugschein.

FarbeSchadstoffgruppeBedeutungGültigkeit in Umweltzonen
🔴 RotGruppe 2Hoher SchadstoffausstoßIn fast keiner Stadt mehr zugelassen
🟡 GelbGruppe 3Mittlerer SchadstoffausstoßNur in sehr wenigen Regionen erlaubt
🟢 GrünGruppe 4Geringer SchadstoffausstoßFreie Fahrt in allen Umweltzonen

Was ist die grüne Umweltplakette?

Die grüne Umweltplakette zeigt, dass ein Fahrzeug bestimmte Abgasstandards erfüllt und damit in Umweltzonen fahren darf. In der Praxis ist daher die grüne Plakette entscheidend – sie gilt als Standard für die meisten Benziner und neueren Diesel.

Wo muss die grüne Plakette angebracht werden?

Richtige Position:

Die grüne Umweltplakette gehört von innen an die Windschutzscheibe, auf der Beifahrerseite unten. Dort ist sie:

  • gut sichtbar für Kontrollen,
  • nicht im Sichtfeld des Fahrers,
  • und vor Witterungseinflüssen geschützt.

Tipp: Nicht außen ankleben! Die Plakette ist für die Innenseite vorgesehen, sonst kann sie sich ablösen oder unleserlich werden.

So wird’s richtig gemacht:

  1. Windschutzscheibe von innen reinigen: Fett- und staubfreie Fläche sorgt für gute Haftung.
  2. Position wählen: unten rechts (von innen gesehen).
  3. Schutzfolie abziehen und Plakette fest andrücken.
  4. Nicht verrutschen lassen: nach dem Aufkleben lässt sie sich nicht mehr umsetzen, ohne zu reißen.

Achtung bei getönten Scheiben:

Bei stark getönten oder beschichteten Frontscheiben kann es sein, dass die Plakette schlecht haftet oder schlecht sichtbar ist. In solchen Fällen empfiehlt sich eine Anbringung im klaren Bereich der Scheibe.

Was passiert beim Fahren ohne Umweltplakette?

Das Fahren ohne oder mit falscher Umweltplakette in einer Umweltzone ist eine Ordnungswidrigkeit.

Mögliche Strafen:

  • Bußgeld: ca. 100 Euro (bundesweit einheitlich)
  • Kein Punkt in Flensburg, aber ggf. Verwarnung
  • Auch bei versehentlich vergessener oder schlecht sichtbarer Plakette gilt die Strafe

Beispiel:
Wer in Berlin, Stuttgart oder München ohne grüne Plakette in eine Umweltzone fährt, muss mit einem Bußgeldbescheid rechnen – selbst, wenn das Fahrzeug eigentlich die Norm erfüllen würde.

Weißes Elektroauto auf einer Straße vor einem modernen Gebäude
Foto von Robbie auf Unsplash

Gilt die grüne Plakette auch für E-Autos?

E-Autos stoßen lokal keine Abgase aus – sie benötigen eigentlich keine Umweltplakette. Trotzdem gibt es einige Besonderheiten:

Umweltplakette bei E-Fahrzeugen:

  • Elektroautos erhalten automatisch die grüne Plakette, wenn sie überhaupt eine benötigen.
  • Zusätzlich können sie mit dem „E-Kennzeichen“ gekennzeichnet werden – das ersetzt die Plakette in vielen Fällen.
  • In Umweltzonen darf ein E-Auto ohne Plakette fahren, wenn das Kennzeichen eindeutig als elektrisch erkennbar ist (z. B. durch das „E“ am Ende).

Welche Fahrzeuge erhalten keine grüne Plakette?

Nicht alle Fahrzeuge erfüllen die Anforderungen für die Schadstoffgruppe 4. Dazu zählen vor allem:

  • ältere Diesel ohne Partikelfilter,
  • Benziner ohne geregelten Katalysator,
  • und einige Oldtimer, die nicht unter die H-Kennzeichen-Regelung fallen.

Sonderregelung:

Fahrzeuge mit H-Kennzeichen (Oldtimer) oder rotem 07er-Kennzeichen dürfen Umweltzonen trotz fehlender Plakette befahren – als Kulturgut-Ausnahme.

Umweltzonen in Deutschland – wo gilt die Plakettenpflicht?

Aktuell existieren über 50 Umweltzonen in deutschen Städten und Gemeinden, unter anderem in:

  • Berlin
  • Hamburg
  • München
  • Stuttgart
  • Köln
  • Hannover

Fast alle erlauben nur noch grüne Plaketten, ältere (gelbe/rote) Plaketten sind dort ungültig.

Tipp: Die Übersicht aller Umweltzonen gibt es beim Umweltbundesamt oder bei vielen regionalen Werkstätten, die Plaketten ausgeben.

Wo bekommt man die grüne Plakette?

Grüne Umweltplaketten können ausgegeben werden durch:

  • Zulassungsbehörden
  • Technische Prüforganisationen (z. B. TÜV, DEKRA),
  • AU-berechtigte Werkstätten

Der Preis liegt meist zwischen 5 und 20 Euro – in Werkstätten ist die Anbringung oft inklusive.

So wird kontrolliert

Die Polizei oder das Ordnungsamt überprüft die Plakette von außen, ohne das Fahrzeug öffnen zu müssen. Fehlt sie oder ist sie unleserlich oder beschädigt, droht ein Bußgeld – auch dann, wenn das Fahrzeug die Umweltanforderungen eigentlich erfüllt.

Wichtig: Eine zerkratzte, vergilbte oder ablösende Plakette sollte rechtzeitig erneuert werden – das ist problemlos möglich, wenn Sie den Fahrzeugschein erneut vorlegen.

Häufige Fragen zur grünen Umweltplakette

Wie lange ist die grüne Plakette gültig?

Sie gilt zeitlich unbegrenzt, solange das Kennzeichen gleich bleibt. Bei Kennzeichenwechsel oder Neuanmeldung wird eine neue Plakette benötigt.

Was tun bei Windschutzscheibentausch?

Bei einem Scheibenwechsel muss eine neue Plakette angebracht werden – die alte lässt sich nicht rückstandsfrei übertragen.

Gibt es Ausnahmen für Touristen oder ausländische Fahrzeuge?

Auch ausländische Fahrzeuge müssen eine Umweltplakette tragen, wenn sie in deutsche Umweltzonen einfahren.

Ist eine Umweltplakette kennzeichengebunden?

Ja, jede Umweltplakette ist kennzeichengebunden. Das bedeutet:

  • Sie ist nur für das Fahrzeug gültig, dessen amtliches Kennzeichen auf der Plakette eingetragen ist.
  • Wird das Kennzeichen geändert – etwa durch Umzug, Verkauf oder Ummeldung –, muss eine neue Plakette ausgestellt werden.
  • Eine Übertragung auf ein anderes Fahrzeug ist nicht zulässig.

Der Grund: Die Plakette dokumentiert nicht nur die Schadstoffgruppe, sondern auch das konkrete Fahrzeug, für das sie gilt.

Fazit: Die grüne Umweltplakette als Voraussetzung

Die grüne Umweltplakette ist Pflicht für fast alle Fahrzeuge in deutschen Umweltzonen. Sie zeigt auf einen Blick, dass ein Fahrzeug emissionsarm unterwegs ist und die gesetzlichen Abgasnormen erfüllt – und sie schützt vor Bußgeldern beim Befahren von Innenstädten.

Wer unsicher ist, welche Plakette das eigene Fahrzeug benötigt oder wo sie richtig angebracht wird, kann sich an eine autorisierte Werkstatt oder Prüforganisation wenden.