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Wann darf man Nebelscheinwerfer einschalten?

02. Oktober 2025

Nebelscheinwerfer, Nebelschlussleuchte & Co: Wann sind sie erlaubt, wann Pflicht – und welche Strafen drohen bei falscher Nutzung?

Auto mit eingeschaltetem Nebelscheinwerfer auf einer nebligen Straße bei Nacht Foto von Kateryna Ivanova auf Unsplash

Nebelscheinwerfer verbessern die Sicht und erhöhen die Sicherheit, doch bei falscher Anwendung können sie andere Verkehrsteilnehmer blenden oder sogar Strafen nach sich ziehen. Hinzu kommt die Verunsicherung: Reicht bei leichtem Nebel das Abblendlicht? Wann ist die Nebelschlussleuchte Pflicht? Und wie schnell darf man mit eingeschalteter Nebelschlussleuchte eigentlich fahren?

Welche Regeln gelten also wirklich, welche Symbole sollte man kennen – und wie lassen sich Nebelscheinwerfer im Alltag sicher und korrekt einsetzen?

Nebelscheinwerfer: Definition und Funktion

Was sind Nebelscheinwerfer?

Nebelscheinwerfer sind Zusatzleuchten an Fahrzeugen, die im unteren Bereich der Fahrzeugfront angebracht sind. Sie leuchten besonders breit und flach nach vorne und können so bei Nebel, Regen oder Schneefall die Fahrbahn direkt vor dem Fahrzeug besser ausleuchten.

Unterschied zu normalen Scheinwerfern

Normale Abblend- oder Fernscheinwerfer reflektieren bei Nebel stärker, was die Sicht zusätzlich verschlechtern kann. Nebelscheinwerfer reduzieren diesen Effekt, indem sie Licht näher an der Fahrbahn halten.

Wann darf man Nebelscheinwerfer einschalten?

Nebelscheinwerfer sind nicht dafür gedacht, die Fahrbahn bei schönem Wetter besonders hell auszuleuchten. Sie haben eine ganz klare Aufgabe: Sicherheit bei stark eingeschränkter Sicht. Eingeschaltet werden dürfen sie nur dann, wenn die Sicht erheblich beeinträchtigt ist – zum Beispiel durch dichten Nebel, starken Schneefall oder heftigen Regen.

Bei klarer Witterung, leichtem Nieselregen oder nur etwas Dunst dürfen Nebelscheinwerfer nicht eingeschaltet werden. In solchen Situationen reicht das normale Abblendlicht völlig aus, und zusätzliches Nebellicht könnte andere Verkehrsteilnehmer blenden.

Die rechtliche Grundlage findet sich in § 17 der Straßenverkehrsordnung (StVO). Dort heißt es, dass Nebelscheinwerfer ausschließlich bei „erheblich verminderten Sichtverhältnissen“ verwendet werden dürfen. Was genau darunter fällt, wird nicht in Metern definiert, sondern im Kontext: Sobald Abblendlicht nicht mehr ausreicht, um die Fahrbahn sicher zu erkennen, dürfen die Nebler zugeschaltet werden.

Welches Licht bei Nebel?

Die Wahl des richtigen Lichts bei Nebel ist entscheidend für die eigene Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmer. Doch nicht immer ist sofort klar, welche Beleuchtung in welcher Situation korrekt ist.

Leichter Nebel

Bei leichtem Nebel oder Dunst reicht in den meisten Fällen das Abblendlicht völlig aus. Moderne Fahrzeuge schalten es oft automatisch ein, sobald die Lichtverhältnisse schlechter werden. Das Abblendlicht sorgt dafür, dass man selbst besser gesehen wird, ohne andere zu blenden.

Dichter Nebel

Wenn die Sicht spürbar schlechter wird und das Abblendlicht die Fahrbahn nicht mehr ausreichend ausleuchtet, können zusätzlich die Nebelscheinwerfer eingeschaltet werden. Sie strahlen breit und flach, sodass die Straße unmittelbar vor dem Fahrzeug besser sichtbar bleibt. Wichtig: Nebelscheinwerfer sind nur vorne angebracht und dienen in erster Linie der besseren eigenen Sicht.

Extrem dichter Nebel

Sinkt die Sichtweite auf unter 50 Meter, kommt die Nebelschlussleuchte ins Spiel. Sie ist deutlich heller als normale Rücklichter und warnt nachfolgende Fahrzeuge.

Nebelschlussleuchte: Wann einschalten und wie schnell fahren?

Die Nutzung der Nebelschlussleuchte ist gesetzlich vorgeschrieben, sobald die Sicht auf weniger als 50 Meter begrenzt ist. Praktische Orientierung: Die Leitpfosten am Straßenrand stehen in der Regel 50 Meter auseinander. Sind sie kaum noch erkennbar, ist die Nebelschlussleuchte erlaubt – und vorgeschrieben.

Mit eingeschalteter Nebelschlussleuchte gilt eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 50 km/h, auch auf Autobahnen. Wer schneller fährt oder die Leuchte bei besserer Sicht nutzt, blendet andere und riskiert Bußgelder.

Auto im Nebel auf einer Waldstraße mit eingeschaltetem Licht
Foto von Maxence Pira auf Unsplash

Symbole verstehen: Nebelscheinwerfer & Nebelschlussleuchte

Viele Autofahrer sind unsicher, welches Symbol für den Nebelscheinwerfer und welches für die Nebelschlussleuchte steht. Dabei gibt es klare Unterschiede:

  • Nebelscheinwerfer-Symbol: Grünes Lichtsymbol mit schrägen Linien und einer Wellenlinie nach links unten.
  • Nebelschlussleuchte-Symbol: Gelbes oder rotes Symbol mit Linien und einer Wellenlinie nach rechts.

Diese Symbole sind in der Regel am Lichtschalter oder im Kombiinstrument zu finden.

Übersicht: Nutzung von Nebelscheinwerfern und Nebelschlussleuchte

SituationErlaubtes LichtGeschwindigkeitStrafen bei falscher Nutzung
Leichter Nebel, Dämmerung & DunkelheitAbblendlichtangepasst
Starker Nebel/RegenAbblendlicht + NebelscheinwerferangepasstVerwarnungsgeld ab 20 €
Sicht unter 50 mAbblendlicht + Nebelschlussleuchtemax. 50 km/hBußgeld ab 20–35 €
Klare SichtAbblend- oder TagfahrlichtRichtgeschwindigkeitVerwarnungsgeld

Praktische Tipps für Autofahrer

  • Sichtweite prüfen: Nutzen Sie die Leitpfosten am Straßenrand als Orientierung. Da sie meist 50 Meter auseinanderstehen, lässt sich daran gut einschätzen, ob die Nebelschlussleuchte erforderlich ist.
  • Nicht blenden: Schalten Sie die Nebelscheinwerfer wirklich nur dann ein, wenn Nebel, Regen oder Schneefall die Sicht stark einschränken. Bei klarer Sicht können sie andere Fahrer unnötig blenden.
  • Symbole kennen: Machen Sie sich mit den Symbolen im Cockpit vertraut. So wissen Sie im Ernstfall genau, ob Sie die vorderen Nebelscheinwerfer oder die hintere Nebelschlussleuchte bedienen.
  • Regelmäßig prüfen lassen: Da Nebelscheinwerfer selten im Einsatz sind, fallen Defekte oft nicht sofort auf. Eine Kontrolle in der Werkstatt stellt sicher, dass sie im Ernstfall zuverlässig funktionieren.

FAQ: Häufige Fragen zu Nebelscheinwerfern

Hat jedes Auto Nebelscheinwerfer?

Nicht jedes Fahrzeug ist serienmäßig mit Nebelscheinwerfern ausgestattet. Gerade Kleinwagen oder Basismodelle verzichten oft darauf. Eine Nachrüstung ist möglich, muss aber in einer Fachwerkstatt erfolgen und korrekt in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden.

Darf man Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchte gleichzeitig einschalten?

Ja, technisch ist das möglich – aber nur bei extrem schlechter Sicht sinnvoll. Während die Nebelscheinwerfer vorne die Fahrbahn ausleuchten, macht die Nebelschlussleuchte hinten das Fahrzeug für andere sichtbar. In allen anderen Fällen ist die Kombination unnötig und kann andere blenden.

Ist Fernlicht bei Nebel sinnvoll?

Nein. Fernlicht ist bei Nebel nicht hilfreich, sondern sogar kontraproduktiv. Die Lichtstrahlen werden von den winzigen Wassertröpfchen in der Luft stark reflektiert und blenden den Fahrer zusätzlich. Dadurch wird die Sicht eher schlechter als besser.

Gibt es Strafen für falsche Nutzung?

Ja. Wer Nebelscheinwerfer ohne Grund einschaltet, zahlt ein Verwarnungsgeld von 20 €. Die Nebelschlussleuchte bei guter Sicht einzuschalten, kostet ebenfalls mindestens 20–35 €, je nach Situation. Außerdem kann das Blenden anderer Fahrer als Gefährdung gewertet werden.

Kann man Nebelscheinwerfer auch im Ausland nutzen?

Ja, aber die Regelungen unterscheiden sich. In vielen europäischen Ländern gelten ähnliche Vorschriften wie in Deutschland. Wer ins Ausland fährt, sollte sich vorab über die dort gültigen Verkehrsregeln informieren, um Bußgelder zu vermeiden.

Fazit: Nebelscheinwerfer für mehr Sicherheit 

Nebelscheinwerfer gehören zu den Extras am Auto, die in kritischen Situationen einen echten Unterschied machen können. Richtig eingesetzt, verbessern sie die Sicht und erhöhen die Sicherheit – für den Fahrer selbst und für alle anderen Verkehrsteilnehmer. Doch genauso wichtig wie die Technik sind die Regeln: Nur bei erheblich eingeschränkter Sicht dürfen Nebelscheinwerfer eingeschaltet werden, und die Nebelschlussleuchte ist sogar ausschließlich unter 50 Metern Sicht erlaubt. Wer diese Vorgaben kennt und einhält, vermeidet nicht nur Bußgelder, sondern trägt auch aktiv zur Verkehrssicherheit bei.

 

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